Funknen

Funkenabbrennen in Liechtenstein

Ein Brauch mit langer Tradition

Das Funkenabbrennen ist ein alter Brauch, der in Liechtenstein jedes Jahr am ersten Sonntag nach Aschermittwoch stattfindet. Dabei wird ein grosser Holzstoss, der sogenannte Funken, angezündet. Auf dem Funken befindet sich traditionell eine Strohpuppe, die als „Funkenhexe“ bezeichnet wird.

Geschichte und Bedeutung

Die Ursprünge des Funkenabbrennens reichen bis ins Mittelalter zurück. Ursprünglich diente der Brauch dazu, den Winter auszutreiben und den Frühling willkommen zu heissen. Die „Funkenhexe“ symbolisiert dabei die bösen Geister des Winters, die durch das Feuer vertrieben werden sollen.

Ablauf

In den Wochen vor dem Funkensonntag wird in den Gemeinden fleissig Holz für den Funken gesammelt. Am Funkensonntag selbst wird der Funken dann am Abend entzündet. Das Abbrennen des Funkens ist ein grosses Ereignis, das von vielen Menschen besucht wird. Oft gibt es auch ein Rahmenprogramm mit Musik, Speisen und Getränken.

Brauchtumspflege

Das Funkenabbrennen ist ein wichtiger Bestandteil der liechtensteinischen Kultur. Um die Tradition zu erhalten, ist es wichtig, dass nur naturbelassenes Holz für den Funken verwendet wird. Ausserdem sollte darauf geachtet werden, dass das Feuer möglichst raucharm brennt, um die Umwelt zu schonen.

Funkenwache

Ein weiterer Brauch, der mit dem Funkenabbrennen verbunden ist, war früher die Funkenwache. Dabei bewachten Mitglieder der Funkenzunft den fertigen Holzstoss in der Nacht von Samstag auf Sonntag, um zu verhindern, dass er von Mitgliedern anderer Gemeinden angezündet wird

Funkensonntag heute

Heute hat das Abbrennen des Funkens Festcharakter. Es gibt vielerorts eine Festwirtschaft, wo die beliebten «Funkaküachle», ein Schmalzgebäck, angeboten werden. Zudem werden Raketen und Knallkörper gezündet.